1xT 05-03
Jeremia sagt, inspiriert durch Gottes Geist, dass die Sterne am Himmel nicht gezählt werden können. Nun, das war im 7. Jahrhundert vor Christus. Zu jener Zeit beschäftigten sich die Babylonier bereits eingehend mit der Sternenkunde (Astronomie), und sie wussten sehr wohl, wie viele Sterne es gibt. Ein Gespräch zwischen einem babylonischen Astronomen und Jeremia hätte etwa wie folgt ablaufen können: «Jeremia, was erzählst du für einen Unsinn! Wir haben die Anzahl der Sterne berechnet. Es gibt rund dreitausend, ja, wir können dir sogar sagen, wie sie heissen.» Jeremia wäre bei einer solch erdrückenden Beweislast sicher rot angelaufen. Wie sollte er vor solch gelehrten Leuten mit seinen Argumenten bestehen?
«Tut mir leid, ich gebe nur das weiter, was mir Gott, der Herr, gesagt hat. Ich weiss nicht, wie viele Sterne es wirklich gibt, aber ich vertraue meinem Gott mehr als eurer Zählung.» Zu jener Zeit stand dieser gottesfürchtige Jeremia tatsächlich wie ein Einfaltspinsel da. Schliesslich war es doch ganz klar «bewiesen», wie viele Sterne es gibt. War Jeremia demnach ein gläubiger Spinner, der die Augen vor der Beweislast der modernen Wissenschaft verschloss?
Heute wissen wir es besser. Als die ersten Fernrohre aufkamen, entdeckte man plötzlich, dass es noch viel mehr Sterne gibt. Dann kamen die Teleskope und jetzt hat man Satelliten. Aber die Anzahl der Sterne kann man auch heute nur schätzen. Wie viele es wirklich sind, weiss kein Mensch. Sie sind in der Tat nicht zu zählen. Die Wissenschaft muss sich immer wieder korrigieren – Gott nie. Vertrauen Sie, wie damals Jeremia, Gott und seinem Wort, denn er behält am Ende recht.
Thomas Lieth