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«Bei vielen Christen befindet sich der Glaube 30 cm zu hoch.» Was meinte der alte Zeltevangelist damit? Nun, die Tragik vieler Menschen besteht darin, dass sie im Religionsunterricht gelernt haben, die christlichen Wahrheiten über Weihnachten und Ostern verstandesmässig zu bejahen. Und dank einer gutbürgerlichen Erziehung führen sie ein anständiges Leben, aber ihr Herz bleibt dabei unbeteiligt und leer.
Wenn die Bibel vom Herzen spricht, meint sie nicht unsere Blutpumpe, sondern das Schaltzentrum unseres Lebens. Von Geburt an ist es damit sehr schlecht bestellt, denn durch die Sünde von Gott getrennt, leben wir im Einflussbereich Satans. Täglich sammeln sich mehr Sünden im Herzen an, die Schuld vor Gott wird immer grösser. Hier setzt das Angebot des Evangeliums ein. Der Herr Jesus bietet jedem Menschen seinen «Dienst als Herzspezialist» an. Er vergibt alle Sünden, aber er fordert: «Gib mir … dein Herz.»
Der Herr will mehr als nur einige schöne Gedanken über das Christentum oder ein auswendig gelerntes Glaubensbekenntnis. Er will tatsächlich der Herr unseres Lebens werden. Er will darüber bestimmen, denn er liebt uns und hat die besten Absichten mit uns. Deshalb die doppelte Aufforderung: «… und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen.» Der Herr wirbt um unser Herz, um unsere Liebe und unser Vertrauen zu ihm und will uns auf die beste Art und Weise zum höchsten Ziel führen. Alle unsere Wege sind von ihm vorbereitet, auf jedes seiner Kinder persönlich zugeschnitten und daher gut zu begehen. Bereits frühmorgens dürfen wir unser Herz bewusst in seine Hand legen, damit er uns führen und gebrauchen kann.
Dieter Steiger