1xT 03-12

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Bei der Geldsammlung für die Armen in Jerusalem wurde Paulus von den mazedonischen Christen angenehm überrascht. Diese Nachfolger eiferten mit grosser Hingabe für Gottes Werk, ohne dass man sie hätte auffordern müssen, aktiv zu werden.

Im geistlichen Bereich gibt es zwei Ebenen: die vertikale Ebene, das heisst unsere Beziehung zu Gott, die von oben nach unten verläuft; und die horizontale, die unser Zusammenleben sowie das Arbeiten mit den anderen Glaubensgeschwistern darstellt.

Und da beginnen bereits die Schwierigkeiten. Es wird viel kritisiert und der in der Welt viel propagierte Individualismus macht sich in den Gemeinden ebenfalls breit. Doch ein echter Nachfolger Jesu sollte die Gesinnung seines Meisters zeigen und gerne dienen. Das bedeutet, um bei den biblischen Bildern zu bleiben, den Nacken zu beugen. Es ist ein bäuerlicher Ausdruck, der das Anlegen des Jochs bei einem Zugtier (Ochse oder Esel) meint. Anstatt sich aufzubäumen oder störrisch zu bocken, beugt sich ein gutes Arbeitstier freiwillig, damit sein Besitzer ihm das Geschirr ohne Probleme anlegen kann.

Wir sollen uns also nicht nur dem Herrn hingeben, sondern uns auch ganz nüchtern auf der menschlichen Ebene einbringen, um mit anderen Christen Gemeinschaft zu haben und zusammenzuarbeiten. Nur so kann eine Gemeinde funktionieren oder besondere Anlässe organisieren. Sind wir dazu (noch) bereit? Oder ist unsere horizontale Ebene blockiert, versperrt, zugeschüttet oder gar entzweigebrochen? Gott will, dass wir uns ihm ganz neu und völlig hingeben, mit allem, was wir sind und haben.

Reinhold Federolf