1xT 03-01
Auf meinen Missionsreisen nach Chile besuche ich jedes Mal ein älteres Ehepaar. Pedro und Margarita sind ganz einfache Leute, aber mit einer grossen Liebe für Gott. Schwere Prüfungen stellten ihren Glauben auf eine harte Probe. Margarita erblindete langsam an einem Auge. Nach etlicher Zeit begann auch das andere Auge schwächer zu werden. Viele beteten um Genesung, sie wurde jedoch vollkommen blind. Eine Schwester aus der Gemeinde besuchte sie, um sie zu trösten, wusste aber nicht recht, wie. Als Margarita die Stimme der Freundin erkannte, rief sie: «Maria, komm herein, ich muss dir erzählen, was Gott an mir getan hat! Er nahm mir das Augenlicht, aber öffnete mir umso mehr den Blick für die geistlichen Dinge!»
Margarita führte ihren Haushalt weiterhin allein. Eines Tages glitt ihr eine Pfanne mit heissem Wasser aus den Händen und ihre Beine verbrühten sich dabei. Wieder kam Maria, um sie zu trösten, aber wieder war es Margarita, die mit Freuden rief: «Gott hat gesehen, dass ich Zeit brauche, um im Gebet für alle Missionare einzustehen!»
Letztes Mal erzählte sie, dass ihr die Nieren entfernt wurden und sie nun grosse Schmerzen habe. Im Spital rebellierte sie zwei Tage lang gegen Gott und bat ihn, sie doch sterben zu lassen. Da kam jeden Morgen ein Vogel auf ihre Fensterbank und sang aus Leibeskräften. Beschämt bat sie Gott um Vergebung. Sie erkannte: Wenn er für die Vögel sorgt, wie viel mehr dann für seine Kinder!
Gott kennt auch Sie und Ihre Sorgen; er weiss um Ihre Schmerzen und hat Sie nicht vergessen. Vertrauen Sie ihm nur!
Stephan Beitze