1xT 02-19
Zwölf Jahre lang hatte diese Frau den Blutfluss. Ihr gesamtes Vermögen hatte sie für die Ärzte ausgegeben, doch keiner konnte ihr helfen. Da hörte sie von Jesus. Sie schlich sich von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes. Augenblicklich wurde sie von ihrer Krankheit geheilt. Jesus merkte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, und wollte wissen, von wem er angerührt worden war. Nun trat sie voller Angst hervor, stellte sich dem Herrn und sagte ihm die ganze Wahrheit. Daraufhin geschah etwas Wunderbares. Sie hörte von Jesus die öffentliche Bestätigung ihrer Heilung und bekam gleichzeitig Frieden für ihr Herz: «Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!» (Mk 5,34).
Wie muss sie innerlich jubiliert haben, als er sie «meine Tochter» nannte und sie aus Jesu Mund das göttliche Siegel ihrer Heilung zugesprochen bekam!
Wie viel wäre ihr entgangen, wenn es «nur» bei der Berührung geblieben wäre. Es wäre nie zu dieser Gemeinschaft mit Jesus gekommen, nie zu diesem öffentlichen Triumph. Sie hätte nie das Wort «meine Tochter» aus Jesu Mund gehört. Sie wäre innerlich wahrscheinlich nicht zu diesem Frieden durchgedrungen und ihr Glaube wäre nicht öffentlich vom Herrn bestätigt worden. Vielleicht hätte sie später wieder Zweifel bekommen. So aber hatte sie das göttliche Siegel und damit Sicherheit und Frieden.
Viele Christen haben Jesus wohl auf die eine oder andere Art und Weise erfahren, aber keine Heilsgewissheit empfangen, weil sie ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt haben.
Norbert Lieth