1xT 01-05

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Die Eltern suchten ihn vergeblich. Erst nach drei Tagen entdeckten sie ihn im Tempel – dem Haus seines Vaters. Was muss das für ein Bangen gewesen sein … ihr Kind vermisst! Das eigentliche Problem lag aber nicht bei Jesus. Vielmehr gingen seine Eltern von ganz falschen Voraussetzungen aus. Sie suchten Jesus da, wo wir als Menschen gewöhnlich alle sind: «… unter den Gefährten und Bekannten» (Lk 2,44), in Gesellschaft anderer, unterwegs mit anderen. Es würde uns kaum einfallen, einen Menschen dort zu suchen, wo Gott der Vater ist. Jesus wusste, was für ihn Priorität hatte. Er erkannte von Anfang an die Notwendigkeit, in der Gegenwart Gottes, seines Vaters, zu leben. Deshalb heisst es: «Er ward stark im Geist, voller Weisheit; und Gottes Gnade war bei ihm» (Lk 2,40). Es ist eine Tatsache: Womit wir uns beschäftigen, prägt uns. Gewohnheiten hinterlassen Spuren der Zeit in unserem Gesicht. Worin bestehen diese? Wie haben wir unsere Prioritäten gesetzt? Was haben wir heute vor? Was haben wir gestern getan?

Das Leben von Daniel war von einem Wandel in der Gegenwart Gottes geprägt. Es war seine erstrangige Tätigkeit, regelmässig zu beten. Und dies auch dann, als ihm gerade deshalb höchste Gefahr drohte. Da steht geschrieben: «… er betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er denn bisher zu tun pflegte» (Dan 6,11). Es ist denn auch nicht von ungefähr, dass Daniel überaus gesegnet war mit göttlicher Weisheit und Verstand. Es heisst sogar: «Es war ein hoher Geist in ihm» (Dan 6,4).

Worin besteht unsere Gewohnheit? Was hat in unserem Leben Priorität? Diese ernste Frage stellt sich uns allen: «Wisset ihr nicht», dass wir sein sollten in dem, was unseres Vaters ist?

Peter Malgo