Wie gross ist Gott? (Teil 2)

Die Bibel berichtet immer wieder von Wolken, in denen Gott erscheint. Hierbei geht es nicht um normale Wolken, wie wir sie am Himmel sehen, sondern um Wolken, die auf Gottes Herrlichkeit hinweisen. Eine Studie und eine Ermutigung zum Christsein.

Was die Bibel mit «ewig» beschreibt, ist ein zeitloser Zustand. Und in einem zeitlosen Zustand, also in immerwährender Gleichzeitigkeit, gibt es kein «zuvor». Damit erübrigt sich auch die Frage: «Wer hat Gott erschaffen?», oder: «Woher hatte Gott die Information?» Denn den ewigen, zeitlosen, überräumlichen, allwissenden und unendlich intelligenten Gottgeist gab es schon immer. Das bedeutet auch, dass Ihm ausnahmslos alles bekannt ist. Es gibt nicht die geringste Kleinigkeit, die Er nicht wüsste. So kennt Er zum Beispiel jedes einzelne Molekül in unserem Körper, in der Sonne, im Andromedanebel; ja, von jedem einzelnen Molekül im ganzen Universum kennt Er den genauen und präzisen Zustand. Genau das bedeutet «allwissend» bzw. «unendlich intelligent». Mit solch einem Gott haben wir es zu tun, wie der Wissenschaftler und Evangelist Dr. Werner Gitt einst erklärte, und Er ist letztlich das, worin unser materielles Universum eingebettet ist. Aber diese Dinge sind wissenschaftlich nicht zu analysieren, da sie nicht materiell sind. Sie sind nur im Glauben zu erfassen! Der Psalmist ruft erstaunt: «Der da zählt die Zahl der Sterne, sie alle nennt mit Namen. Gross ist unser Herr, und gross an Macht; seiner Einsicht ist kein Mass» (Ps 147,4-5). Und «hebet zur Höhe eure Augen empor und sehet: Wer hat diese da geschaffen? Er, der ihr Heer herausführt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Wegen der Grösse seiner Macht und der Stärke seiner Kraft bleibt keines aus» (Jes 40,26).

Aus welchem Grund sollte sich dieses unvorstellbar mächtige Gotteswesen, das über die unendlichen Tiefen des Weltalls erhaben ist, ausgerechnet für uns interessieren? Mit dem dieem Problem beschäftigt sich Psalm 8: «Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achthast?» (V 3-4).

Die Bibel zeigt uns klar, dass Gott uns Menschen nicht mehr oder weniger zufällig im Universum gefunden hat, sondern vielmehr den gesamten Kosmos mit seinen geschätzten 10 hoch 80 Atomen wegen uns Menschen geschaffen hat. Wir sind zudem im Bild Gottes geschaffen. Das heisst, wir haben viele göttliche Merkmale. Beispielsweise Sprache, Kreativität und mathematisches Denken. Wir schaffen völlig neue Dinge. All dies kann kein Tier! Nur ist der Mensch, und davon berichtet die Bibel, auch sehr tief gefallen. Das heisst, er hat sich einst willentlich von Gott entfernt. Daraufhin verfluchte Gott den gesamten Kosmos, den Er einst mit «sehr gut» ausgezeichnet hatte. Und wegen dieses Fluches sehen wir all das Schreckliche in der Welt. Deswegen sind wir Menschen tierähnlicher geworden und tragen heute das einst Göttliche nur noch schemenhaft. Das Hoffnungsvolle an diesem Dilemma ist aber, dass der Fluch einmal aufgehoben wird und es dann wieder so ist wie ursprünglich gedacht. 

Dieser gewaltige, allgegenwärtige, allwissende und allmächtige Gott arbeitet nun individuell an den Herzen der Menschen, die Ihn annehmen, die Ihm glauben und vertrauen. «Denn Gott, der da hiess das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi» (2.Kor 4,6). So ist heute die Gegenwart Gottes durch den Glauben fassbar und verändert unser Leben.

Der hochintelligente König Salomo fragte sich in Anbetracht der Grösse und Erhabenheit Gottes: «Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen?» (1.Kön 8,27). Und später sagte er: «Das Haus, das ich bauen will, soll gross sein; denn unser Gott ist grösser als alle Götter. Aber wer vermöchte ihm ein Haus zu bauen? Denn die Himmel und der Himmel Himmel können ihn nicht fassen» (2.Chr 2,5-6). Salomo traf den Nagel auf den Kopf. Schon vor 3.000 Jahren, als andere Völker die Sonne, Tiere, Bäume und Steine als Götter anbeteten, wusste es Israel bereits viel besser: Alles, was wir sehen, ist zwar Schöpfung Gottes, aber nicht Gott selbst. 

Gott ist noch viel grösser als das Universum, das heute auf einen Radius von über 70 Milliarden Lichtjahre geschätzt wird. Unsere Sonne hat einen Durchmesser von 1.392.000 km, das entspricht 109-mal dem der Erde (12.756 km), und unser Mond bringt es auf knappe 3.476 km. Die Entfernung von der Erde bis zu unserem Mond beträgt 384.400 km und bis zur Sonne 149.600.000 km. Das Licht benötigt von der Sonne bis zu uns (die Geschwindigkeit des Lichts beträgt 299.792,458 km pro Sekunde) 8 Minuten und 19 Sekunden. Wenn ein Lichtstrahl die Sonne umkreisen würde, bräuchte er dazu 14,6 Sekunden. 

Diese kleine Zahlenakrobatik soll uns als Denkstütze beim grossen Sprung zum Superplaneten VY Canis Majoris helfen. Bei ihm bräuchte ein ihn umrundender Lichtstrahl ganze 8,5 Stunden. Um das etwas besser zu verstehen, steigen wir besser in ein Flugzeug und umrunden mit 900 Stundenkilometern unsere Sonne. Diese Reise würde nonstop ein halbes Jahr dauern und bei VY Canis Majoris 1.165 Jahre. Bei der Sonne braucht der umrundende Lichtstrahl, wie schon erwähnt, 14,6 Sekunden, hier 8,5 Stunden. Wenn wir die Erde als Euromünze darstellen, dann wäre VY Canis Majoris eine Riesenkugel mit 10 Kilometern Durchmesser. Und wenn VY Canis Majoris wie ein Basketball aussehen würde, dann wäre unsere Sonne noch kleiner als ein Staubkorn. 

Es gibt also Sonnen, die millionenfach grösser sind und millionenfach stärker leuchten als unsere Sonne. Die Astronomen kennen heute einige solche Superplaneten. Sie heissen Eta Carinae, Beteigeuze, HR 5171 A, Antares A, V 354 Cephei, Cassiopeiae, R 136a1 und Mira. Wenn man schon beim längeren Hochschauen in unsere Sonne erblindet, wie wäre dann ein Blick in die millionenfach stärkere VY Canis Majoris? Und das alles gehört zur Schöpfung Gottes! Deshalb heisst es: «Der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, welchem Ehre sei und ewige Macht!» (1.Tim 6,16). Und in Bezug auf Jesus Christus steht geschrieben: «Den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend» (Hebr 1,2-3). 

Reinhold Federolf absolvierte seine theologische Ausbildung an der früheren Mitternachtsruf-Bibelschule in Südamerika und ist heute als Verkündiger des prophetischen Wortes mit dem Verbus quer durch Brasilien unterwegs.
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