Wenn Gott den Wahnsinn offensichtlich macht (Teil 4)

Gott und die Weltpolitik: Lehren für heute aus Daniel 4.

Der Abstieg in den Wahnsinn der Gottlosigkeit folgt einem Muster: 1. Der Mensch ignoriert die Fakten und die Zeichen Gottes. 2. Der Mensch rebelliert gegen Gott und Seine Gebote. 3. Der Mensch fordert Gott heraus und praktiziert Götzendienst. 4. Der Mensch ignoriert die Warnungen Gottes. 5. Der Mensch missachtet die Geduld Gottes und den Ruf zur Busse. 6. Der Mensch verherrlicht sich selbst und nicht Gott.

Wenn Gott den Wahnsinn offensichtlich macht: 1. Dann wird die Ohnmacht und Torheit des Menschen blossgestellt. 2. Dann wird der Mensch für seine Sünden bestraft. 3. Dann wird Gottes Gericht an diesem Menschen offensichtlich. 4. Dann verliert der Mensch seine Gottesebenbildlichkeit. 5. Dann erhält Gott die Ehre, die Ihm zusteht. 6. Dann lernt der Mensch die Lektion, die er nicht lernen wollte.

Doch dank der Güte und Barmherzigkeit Gottes waren die sieben Jahre des Wahnsinns nicht das Ende Nebukadnezars. Gott gibt ihm noch einmal eine Chance zur Umkehr. Am Leben dieses Weltherrschers können wir die erstaunliche Gnade Gottes bewundern. Gott erbarmt sich über den babylonischen König und lässt ihn noch einmal aus seinem Wahnsinn wach und nüchtern werden:

«Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Höchsten. Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt, gegen den alle, die auf Erden wohnen, für nichts zu rechnen sind. Er macht’s, wie er will, mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurück, und meine Herrlichkeit und mein Glanz kamen wieder an mich zur Ehre meines Königreichs. Und meine Räte und Mächtigen suchten mich auf, und ich wurde wieder über mein Königreich eingesetzt und gewann noch grössere Macht. Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann er demütigen» (Dan 4,31-34).

Nebukadnezar bekehrt sich. Es ist eine späte Bekehrung. Natürlich hat Gott ihm vergeben und er darf neu beginnen. Doch hinter ihm liegen sieben verlorene, vergeudete Jahre. Und davor? Wie viele Jahrzehnte hat er im Machtrausch verschwendet: in der eigenen Selbstverliebtheit und Arroganz. Was hätte Gott durch Nebukadnezar tun können, hätte er sich gleich nach dem ersten Traum bekehrt. Wie viel Gutes hätte geschehen können, hätte sich der König nach der spektakulären Rettung der drei Freunde im Feuerofen gedemütigt und Busse getan. Jetzt ist er wahrscheinlich alt und gebrechlich. Vermutlich bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, um Gott zu dienen. Trotzdem, die Verwunderung an seinem Hof, in der Hauptstadt Babel und in seinem ganzen Reich muss gewaltig gewesen sein. Nach sieben Jahren des Wahnsinns sieht das Volk seinen König wieder auf dem Thron, königlich gekleidet und bei vollem Verstand. Er wird zu einem lebendigen Zeugnis der Gnade Gottes. Und die letzten Jahre seines Lebens, vielleicht sind es auch nur Monate, ist er ein Evangelist für sein Volk. Wir lesen am Ende von Kapitel drei, wie Nebukadnezar seine Aufgabe als Botschafter Gottes wahrnimmt. Diese Verse sind die Einleitung zu Kapitel vier:   

«König Nebukadnezar allen Völkern, Nationen und Sprachen auf der ganzen Erde: Viel Friede zuvor! Es gefällt mir, die Zeichen und Wunder zu verkünden, die der höchste Gott an mir getan hat. Wie gross sind seine Zeichen und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für» (Dan 3,31-33).

Wie sehr muss sich Nebukadnezar gewünscht haben, er hätte sich früher zu Gott bekehrt! – Warum willst du noch länger warten? Nebukadnezar ist Gottes warnendes Beispiel für jeden Menschen, der in der Sünde und der Gottlosigkeit verharrt und Gottes Reden und Seine Geduld ignoriert. Wie viele Jahre, vielleicht Jahrzehnte, hast du bereits verschwendet? Du hast Gott ignoriert. Du wolltest dein eigener Herr sein. Warte nicht, bis die besten Jahre vergeudet sind, bist du alt und gebrechlich bist. Warte nicht, bis Gott deinen Wahnsinn offensichtlich macht …

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