Text vorlesen (computergeneriert)
Und der Herr erweckte den Geist Serubbabels, des Sohnes Schealtiels, des Statthalters von Juda, und den Geist Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen Überrestes des Volkes, sodass sie kamen und die Arbeit am Haus des Herrn der Heerscharen, ihres Gottes, in Angriff nahmen.
Haggai 1,14
Und dieses noch, da wir die Zeit erkennen, dass die Stunde schon da ist, dass wir aus dem Schlaf aufwachen sollen; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als damals, als wir gläubig wurden.
Römer 13,11

Man könnte das erste Kapitel Haggais mit dem Titel «Herzlos» überschreiben. Es wird eine Situation beschrieben, in der man mit dem Herzen nicht mehr bei der Sache ist. Zur Zeit Haggais war das Volk bezüglich des Baus des zweiten Tempels nachlässig geworden. Sie hatten den Blick dafür verloren (Hag 1,2). Ihre eigenen Häuser wurden ihnen wichtiger als das Haus des Herrn (V. 3-4.9). Ein Grund war, dass sie die Sache Gottes nicht mehr ernst nahmen und nicht mehr auf dem Herzen trugen. Sie waren gleichgültig geworden (V. 5.7).

Die Folge war, dass es ihnen nicht besser, sondern schlechter ging. Sie waren ausgemergelt und unzufrieden. Ihr Herz wurde leer. Sie hatten viel gesät und wenig eingebracht. Sie hatten nach vielem ausgeschaut, hatten ihre Ziele, Vorstellungen und Wünsche für sich selbst, aber es wurde immer weniger (V. 9). Alles zerrann ihnen wie Sand zwischen den Fingern. Statt mehr zu gewinnen, verloren sie an Ertrag (V. 9-10).

Dann jedoch begannen sie, wieder auf die Botschaft Gottes zu hören, und änderten ihre Haltung. Sie trachteten wiederum zuerst nach seinem Reich (V. 12). Sie wurden sogleich ermutigt: «Ich bin mit euch, spricht der Herr» (V. 13). Und der Herr erweckte auch den Geist der Verantwortlichen und des gesamten Volkes (V. 14).

Geht es uns nicht ähnlich? Wir sind egoistisch geworden, der Zeitgeist hat uns eingeholt. Die eigene Sache ist uns wichtiger als die Sache Gottes. Wir drehen uns um uns selbst. Wir arbeiten nur noch, was wir unbedingt müssen, um uns dann möglichst schnell wieder «dem eigenen Bau» zu widmen. Unser Herz ist nicht mehr dabei. Der Gebetsgeist, der Geist der Hingabe an die Sache Gottes, voll Geistes zu sein, ist erlahmt.

Doch im Herzen sind wir zutiefst unzufrieden. Es gelingt uns nichts richtig. Der Reichtum der Segnungen Gottes, die tiefe Zufriedenheit in ihm, ist uns abhandengekommen. Statt mehr zu haben, haben wir immer weniger. Kürzlich hörten wir in einer Botschaft jemanden sagen: «Verschwende doch dein Leben für Jesus!»

Es ist an der Zeit, umzukehren und vom Schlaf aufzuwachen, wieder auf das Wort Gottes zu hören, Jesus zum Ziel zu haben. Wenn wir das tun, werden wir merken, wie unser Geist neu belebt wird für die Sache des Herrn, für uns, unser Haus und für unser Missionswerk. Und der Segen wird fliessen.

Statt herzlos zu sein, lasst uns Menschen nach dem Herzen Gottes werden.