Text vorlesen (computergeneriert)
Denn der Herr, Herr, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, offenbart habe.
Amos 3,7
… indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst … für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist, in ihm … in dem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvor bestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens.
Epheser 1,9-11

Das Geheimnis von Gottes Willen besteht darin, alles unter ein Haupt in dem Christus zusammenzubringen. Es ist der Wille Gottes, dass alles auf Erden und im Himmel unter die Vollmacht Jesu kommt. Vom Alten Testament her wusste man, dass der Messias der Herr des messianischen Reiches sein wird, nicht aber, dass Gottes Wille weit darüber hinaus geht, nämlich Himmel und Erde, alle Geschöpfe, geistliche und irdische Fürstentümer unter sein Haupt zu stellen. Darum heisst es später, dass er bei seiner Wiederkunft der Herr aller Herren und König über alle Könige sein wird (1Tim 6,14-15; Offb 17,14; 19,16). Bellet schreibt im MacDonald-Kommentar zu dieser Stelle:

«Dies ist ein Geheimnis, das vorher nicht offenbart worden ist. Vom Propheten Jesaja erhalten wir ein wunderbares Bild des Tausendjährigen Reiches auf der Erde, doch sehen wir das Tausendjährige Reich im Himmel mit Christus als Haupt? Wurde von Jesaja je geweissagt, dass alles im Himmel und auf Erden in dem einen verherrlichten Menschen zusammengefasst werden soll?»

Erst wenn Jesus als das Haupt offenbart wird, kehrt Ruhe und Frieden für die gesamte Schöpfung ein. Unter seinem Haupt ist bereits eine Gemeinde aus Juden und Heiden zusammengefasst (Kol 1,18), Er ist das Haupt jedes Fürstentums und jeder Obrigkeit (Kol 2,10), Er ist das Haupt über allem (Eph 1,22).

Noch ist es nicht in die Praxis umgesetzt. Es wird aber der Tag kommen, an dem alle Geschöpfe in den Himmeln und auf der Erde anerkennen müssen, dass er das Haupt ist. Gott hat Jesus über alles erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich jedes Knie beuge, himmlisch, irdisch, unterirdisch, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters (Phil 2,9-10).

Es ist eine über alle Dimensionen reichende Gnade, dass die Gemeinde als Leib des Christus schon jetzt in ihm ein Erbe erlangt hat. Sie wird demnach mit ihm als Haupt, wobei wir seine Glieder sind, über alles erhöht sein (1Kor 12,12.27), denn sie ist «sein Leib …, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt» (Eph 1,23).