1xT 07-19

1xT 07-19

«Wer ist dieser König der Herrlichkeit?», wird im folgenden Vers gefragt. «Es ist Jesus!», muss die Antwort lauten. Denn dieses prophetische Wort wird sich erfüllen, wenn das Goldene Tor in Jerusalem – bislang zugemauert und den Zugang zum Tempelberg vom Osten her versperrend – seine Pforten öffnen wird. Heute scheinen es ewig verschlossene Pforten zu sein. So ist es vom Feind auch gedacht: Verschlossen, um dem Messias den Zugang zu verwehren. Das Volk Israel rief damals: «Wir wollen nicht, dass dieser über uns König sei» (Lk 19,14).

Es gibt jedoch auch im Leben der Menschen ein «Jerusalem», dessen Tor oft fest, ja ewig verschlossen zu sein scheint: das Herz. «Der Herr liebt die Tore Zions», sagt Psalm 87,2. Gott liebt das Tor Ihres Herzens. Nur möchte er es so gern offen sehen, weit geöffnet, damit Jesus seinen Thron darin einnehmen kann: «Seine Wohnung auf dem Zion» (Ps 76,3), dem Zion Ihres Lebens, Ihrem Herzen. Ihr Herz soll die «Lebenshauptstadt» werden, in der Jesus regiert.

David, der Mann nach dem Herzen Gottes, nahm Jerusalem ein und regierte in dieser klar definierten Hauptstadt des Landes. Das war ganz im Gegensatz zur Regierung von König Saul, die ohne eindeutigen Sitz war. Einmal regierte er hier, einmal dort, wie er es gerade für nötig hielt. Manchmal war er siegreich, doch allzu oft ungehorsam, in eigener Kraft und ohne das klare Regiment Gottes. Seine Herrschaftszeit taugt nicht zur prophetischen Darstellung der Herrschaft Jesu. Diejenige Davids sehr wohl! Gleicht unser Leben der Epoche Sauls oder der von David? Es sollte eine Illustration der Königsherrschaft Jesu Christi sein!

Stefan Hinnenthal