1xT 07-14

1xT 07-14

Während die Menschen auf Erden durch die grosse Trübsal gehen und nie da gewesene Gerichte die Welt erschüttern, gewährt der Herr hier gleichzeitig einen Blick in den Himmel. Alles, was auf Erden geschieht, hat seine tiefste Ursache im himmlischen Geschehen.

Im Himmel findet ein feierlicher Gottesdienst statt, aber plötzlich schweigen alle Engel und machen Raum für eine ganz wichtige Handlung: Ein Engel – der Herr Jesus (?) – stellt die Gebete der Gläubigen aller Zeiten vor Gott dar. Während unzählige leidende Gläubige zu Gott schreien «Wie lange noch, Herr?» (Offb 6,10), wird uns hier versichert, dass keines ihrer Gebete vergessen ist! Sie sollen sogar zur Vollendung des Heilsplans Gottes beitragen.

Was ist denn unser Gebet – oft nur ein Gestammel – wert? Jener Engel gibt den Gebeten ihren grossen Wert, «er verwendet sich für Heilige gottgemäss» (Röm 8,27), indem er Räucherwerk empfängt und es den Gebeten hinzufügt. So verstehen wir, dass wir durch einen priesterlichen Akt Jesu mit dem duftenden Räucherwerk eines Gott wohlgefälligen Lebens zusammengetan werden, wodurch unsere Gebete erhört werden können. Wie mächtig sich dann der Gebetsdienst der Gemeinde Jesu auf Erden entfaltet und auswirkt, sehen wir daraus, dass derselbe Engel das am Brandopferaltar (= Golgatha) entzündete Räucherwerk der Gebete auf die gottlose Erde schleudert. Sie sind die Ursache für das Hereinbrechen der göttlichen Gerichte.

Eberhard Hanisch