1xT 11-02

1xT 11-02

Die ersten Christen erwarteten die Wiederkunft des Herrn zu ihren Lebzeiten. Dazu hatten sie allen Grund, denn im Neuen Testament werden wir oft zum Wachen und Warten aufgefordert. Es heisst dann aber im Gleichnis von den zehn Jungfrauen: «Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein» (Mt 25,5). Der Bräutigam bleibt nun schon bald zweitausend Jahre aus und die Gefahr ist auch heute gross, einzuschlafen. Nur wenn wir uns regelmässig mit dem Wort unseres «Bräutigams» beschäftigen und es lesen und studieren, wird unser Herz wach bleiben.

Von einer anderen Gefahr sprach der Herr Jesus in der Ölbergrede, nämlich dass jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: «Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen …» (Mt 24,48-49). Eine weitere ernste Warnung spricht er in Lukas 21,34-35 aus: «Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht wie ein Fallstrick.»

Eines Nachts wurden wir durch einen Einbrecher geweckt. Er war dabei, die Bürotür aufzubrechen. Dieses nächtliche Erlebnis erinnerte uns an die Worte Jesu: «Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint» (Mt 24,43-44). Hier vergleicht der Herr Jesus sein plötzliches Kommen mit dem Vorgehen eines Diebes. Ein Dieb kommt völlig überraschend. Deshalb sagt unser Herr: «Darum wachet …» (Mt 24,42).

Dieter Steiger