1xT 06-23

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Jesus Christus bezeichnet Johannes am Anfang seiner Nachfolge als «Sohn des Donners» (s. Mk 3,17). Der Herr gibt uns damit einen Hinweis auf dessen Charakter: temperamentvoll und aufbrausend. Doch je länger Johannes im Dienst und in der Nachfolge Jesu steht, desto mehr wird sein Leben und somit auch sein Charakter verändert. Die Nähe und die Gemeinschaft mit Jesus machen aus Johannes, dem Sohn des Donners, einen Apostel der Liebe. Das ist ein Wandel, der radikaler nicht sein könnte. Johannes beschreibt uns den Grund für diese Veränderung in 1. Johannes 1,1: «Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens.» Er sagt damit, dass sein ganzes Leben durch die Begegnung mit Jesus Christus verändert wurde.

Als ein Jünger von Johannes dem Täufer hatte er von Jesus gehört. Später hatte er ihn mit eigenen Augen gesehen und mit seinen Händen berührt. Er ass aus der gleichen Schüssel und war dabei, als Jesus im Garten Gethsemane mit dem Tod rang. Auch war er Zeuge des furchtbaren Kampfes am Kreuz von Golgatha. Über alledem war er Zeuge des leeren Grabes und sah Jesus, wie er gen Himmel fuhr. Johannes sah viele Zeichen und Wunder, und doch waren sie nicht der Grund für seinen Glauben. Echter Glaube und damit Veränderung kommt immer aus dem Wort Gottes. Im Wort begegnet uns die Person des Herrn Jesus. Nur wer in ihm bleibt, kann auch von ihm verändert werden. – Von einem Sohn des Donners zum Apostel der Liebe.

Samuel Rindlisbacher