Lukas 4,1

«Jesus aber, voll Heiligen Geistes wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt.»
Lukas 4,1

Manchmal hat es den Anschein, dass wir in einer Wüste umherirren, auf einer geistlichen Durststrecke sind und sinnlos hin- und hergeführt werden, denn wir sehen keine Frucht. Wir meinen, dass wir uns in einem Lebensabschnitt ohne richtiges Ziel befinden, und haben den Eindruck nicht weiter zu kommen. Warum gehen wir durch manches Leid, für das es keine Erklärung gibt? Warum legen sich manche Traurigkeiten, Verzweiflungen und Ängste auf unser Leben? Wir wären doch so gerne viel effizienter in unserer Arbeit, mit klaren Zielen, deutlichen Wegen, mit erkennbarer Frucht und sichtbaren Erfolgen. Statt dessen scheinen wir auf einem Abstellgleis zu stehen und kommen nicht so richtig vom Fleck. Wir fragen uns: «Wozu soll ich voll Heiligen Geistes sein, wenn ich krank im Bett liege oder mich sonst in einer isolierten Situation befinde? Voll Geistes muss man doch im Dienst sein, in der konkreten Arbeit für den Herrn, aber doch nicht in der Wüste?» Im Reich Gottes sind die scheinbar fruchtlosen Zeiten, in die uns der Geist Gottes führt, in Wirklichkeit nicht fruchtlos. Sind wir auch dann gehorsam und tragfähig wie es Jesus gewesen ist, wenn wir uns in einer solchen «Wüstenzeit» befinden? Dann dient diese Situation dem Zeugnis Gottes und ist ein Zeugnis für unsere Mitmenschen und die unsichtbare Welt. Wichtig ist, dass wir uns in allem vom Geist Gottes leiten lassen, auch auf Wegen, die wir nicht verstehen, und dass wir ohne innere Rebellion im Vertrauen auf unseren Herrn gehorsam sind. Es ist nicht so wichtig, in welcher Situation wir uns befinden, sondern viel mehr, wie wir uns darin verhalten, ob wir uns darin bewähren und voll Geistes bleiben. N.L.