AT 08-03

AT 08-03

Es gibt Menschen, die sagen: «Ich gehe in die Kirche, das genügt mir.» Wer spricht denn so? Meistens diejenigen, denen die Predigt am Sonntag ausreicht. Bei solchen «Christen» macht man die traurige Feststellung, dass ihr Verlangen, abgesehen von einer gewissen Religiosität, auf andere Dinge ausgerichtet ist. Ein Mensch, mag er sich auch Christ nennen, der keinen Hunger nach dem Worte Gottes hat, frage sich, ob er wiedergeboren ist. Allzugern möchten solche Menschen die Grenze zwischen Welt und Nachfolge Jesu verwischen. Empört fragst du jetzt: «Ja, darf man denn nichts mehr vom Leben haben? Darf man nicht ins Kino gehen, einen guten Film sehen, darf man nicht mehr tanzen?» Darauf möchte ich antworten: Geh du nur, so oft dein Herz danach hungert. Aber sieh, das ist gerade das Bezeichnende: Die Richtung, in die dein Appetit geht, ist ein untrüglicher Gradmesser, inwieweit du Jesus wirklich hast. Wer zur wahrhaftigen Wiedergeburt gekommen ist, kann nicht mehr der Welt nachjagen. Er ist zwar in der Welt, aber nicht mehr von der Welt. Jesus Christus ist der Inhalt und das Ziel seines ganzen Lebens geworden. Darum wirft er alles, was ihn im Nachjagen dieses Zieles aufhalten will, weit von sich.