AT 11-01

AT 11-01

Welch verhülltes Geheimnis ist doch die unbegrenzte Macht des Gebetes! Mir bangt, davon zu reden, weil ich mich ausserstande sehe, die unbegrenzte Allmacht Gottes, die sich dem Beter offenbart, in Menschenworte zu fassen. Warum wollen wir beten? Erstens: Weil Gott der Vater uns dazu auffordert: «Rufe Mich an in der Not, so will Ich dich erretten, so sollst du Mich preisen.» Abgesehen davon, dass der Herr unser Schreien über äussere Not zu Herzen nimmt, wird derjenige, der Sein Wort mit offenem Herzen zu lesen beginnt, unweigerlich auch in eine innere Not hineingeraten. Und da ertönt dann die Aufforderung des Vaters: «Rufe Mich an in der Not.» Zweitens: Weil Gott der Sohn uns zu beten drängt: «Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.» Er, der Sohn Gottes, drängt uns also, unser Gebet zu steigern. Denn «bitten» ist ein passives Fragen, «suchen» ist schon ein ernstliches und beharrliches Anhalten, und «anklopfen» heisst, vordringen bis in die Gegenwart Gottes, bis Er die Tür des inneren Heiligtums öffnet.