1xT 07-09

1xT 07-09

Nachdem Stephanus seine gewaltige Rede vor dem Hohen Rat beendet hatte, breitete sich unter seinen Zuhörern ein solcher Hass aus, dass sie mit den Zähnen knirschten. In diesem Moment wurde wohl bei vielen der schreckliche Gedanke geboren, Stephanus zu ermorden. Die Gedanken sind nicht frei, wie man so oft behauptet; nein, es ist immer jemand da, der – wie die Heilige Schrift sagt – die «Gedanken von ferne» versteht (Ps 139,2), und zwar der Herr selbst! So war es auch bei Stephanus. Der Herr wusste genau, was geschehen würde. Er wusste, dass die zähneknirschende Menge Stephanus ermorden würde. Aber noch ehe das geschehen konnte, kam Gott seinem treuen und mutigen Diener entgegen, indem er ihm eine aussergewöhnliche Offenbarung seiner selbst schenkte. Er durfte nämlich in den Himmel hineinschauen und «die Herrlichkeit Gottes und Jesus … zur Rechten Gottes» sehen (Apg 7,55-56).

Warum wurde Stephanus dieser Blick geschenkt? Weil der Herr ihm helfen und ihm in seiner letzten schweren Stunde beistehen wollte. Und so bekam er die Kraft, diesen schrecklichen Märtyrertod zu sterben und dabei sogar auszurufen: «Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!» (Apg 7,60). Wie sehr werden wir hier mit dem gnädigen Eingreifen des Herrn konfrontiert! Weil der Herr in dieser schweren Stunde Stephanus den Himmel öffnete, konnte dieser mit grossem Mut dem Märtyrertod entgegensehen! So half der Herr seinem treuen Diener.

Marcel Malgo