1. Mose 32,26

«Als er sah, dass er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt.»
1. Mose 32,26

Hier steigt sofort die Frage in uns auf: Konnte der Herr den Jakob wirklich nicht bezwingen? O doch, natürlich! Aber warum tat Er es denn nicht? Was hat es zu bedeuten, wenn hier steht, «dass er ihn nicht übermochte»? Nun, nach meiner Erkenntnis soll es uns in besonderer Weise mit der Barmherzigkeit Gottes konfrontieren. Wie gesagt, Gott hätte den Jakob hier ohne weiteres zerschlagen können. Hätte Er es getan, dann hätte Jakob rein menschlich gesehen nicht einmal dagegen protestieren können, denn er hätte es verdient. Aber Gott zerschlug Jakob nicht ganz und gar, und damit gab Er einen gewaltigen Beweis Seiner Barmherzigkeit. Indem der Herr den Jakob nämlich «nicht übermochte», das heisst nicht bezwang, zeigte Er ihm ganz klar, dass Er ihn trotz seines Fehlverhaltens immer geschont hatte! Obwohl Jakob sozusagen sein ganzes voriges Leben gegen Ihn, den Herrn, gekämpft hatte, hatte der Herr ihn doch nie zerschlagen! Und damit mit diesem Geschehen dort beim Jabbok hat sich in wunderbarer Weise erfüllt, was uns im Neuen Testament in 2.Timotheus 2,13 verheissen wird: «Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.» O welch grenzenloses Wunder der Gnade Gottes; welch eine unbegreifliche, nicht zu verstehende Liebe! Lieber Leser, liebe Leserin, wollen Sie heute diese so herrliche Tatsache nicht ganz neu bedenken und im Glauben erfassen? M.M.