1xT 08-07
Der Herr Jesus gibt hier eine gewaltige Verheissung für unser Gebet. Leider gibt es Christen, die aufgrund dieser Zusage in jedem Fall Heilung und andere Wunder erwarten nach dem Motto «Du musst nur glauben!». Wenn aber keine Erhörung erfolgt, hat die betreffende Person ihrer Meinung nach nicht genug geglaubt.
Welche Gedanken bewegen uns, wenn wir diese Verheissung lesen? Vielleicht haben wir sie in einem konkreten Fall ausprobiert, aber auf unser flehentliches Gebet keine Antwort bekommen. Daraufhin waren wir verunsichert und haben aufgehört, weiter zu beten. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass auch scheinbar unbeantwortete Gebete dazu dienen, uns in sein Bild umzugestalten, unseren Glauben reifen zu lassen und uns für den Dienst tüchtiger zu machen.
Ganz sicher will der Herr uns durch dieses Wort nicht entmutigen, sondern ermutigen. Für Jünger Jesu ist es eine kostbare Verheissung. Als Jünger folgen wir in allem unserem Meister. Wie er sollen auch wir in jeder Lebenslage die Ehre des Vaters suchen. Wenn wir beim Beten allezeit die Ehre Gottes im Auge behalten und bitten, was ihm gefällt und seinem Willen entspricht, dann werden wir die Erhörung erfahren, wenn auch nicht immer so, wie wir es uns vorstellen. Aber wenn aus unserem Herzen das vertrauensvolle kindliche Gebet kommt, wird er – auf seine Weise – wunderbar antworten.
Er fragt uns heute: «Siehe, ich, der Herr, bin der Gott alles Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein?» (Jer 32,27). Deshalb wollen wir jetzt getrost mit all unseren Anliegen zu ihm kommen und bitten, wie Jünger bitten.
Dieter Steiger