Darauf machte der König den Daniel gross und gab ihm sehr viele Geschenke und setzte ihn zum Herrscher über die ganze Provinz Babel und zum Oberhaupt über alle Weisen von Babel.
Daniel 2,48
Als nun Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem … und brachten ihm Geschenke.
Matthäus 2,1.11

Die Weisen aus dem Morgenland waren offenbar noch vom Propheten Daniel beeinflusst, der vormals im babylonischen Reich lebte und das Oberhaupt aller Weisen war. Von ihm wussten sie wohl, dass eines Tages ein König in Israel erscheinen würde. Dieses Hintergrundwissen war wahrscheinlich der Grund, dass sie nach dem Stern Ausschau hielten und nach Bethlehem kamen.

Daniel selbst ist uns bekannt als ein sehr konsequenter und disziplinierter Mann, der das Wort Gottes sehr ernst nahm, zeit seines Lebens darin forschte und danach lebte.

Er begegnet uns als Teenager im ersten Kapitel des Danielbuches als ein Beter, der Gott hingegeben lebte und keine Kompromisse einging. In den letzten Kapiteln, gut 70 Jahre später, war er immer noch der konsequente, Gott hingegebene Beter. Daniel blieb sein ganzes Leben hindurch treu. Woran lag das?

Wenn wir von den Weisen sprechen, ist ja immer von drei Weisen die Rede, obwohl die Bibel die Zahl nicht erwähnt. Anhand der Geschenke geht man davon aus, dass es drei gewesen sind.

Kennen Sie die drei Weisen im Neuen Testament?

1. Die Sichtweise, 2. Die Denkweise, 3. Die Handlungsweise. Die Sichtweise prägt unsere Denkweise und die Denkweise bewirkt unsere Handlungsweise.

Daniel hatte die rechte Sichtweise von Gott. Er hatte sein Wort vor Augen, denn er war Jude. Er studierte es (Kap. 9,2). «Und unter ihnen waren von den Kindern Judas: Daniel, Hananja, Misael und Asarja» (Kap. 1,6). Als Jude wusste er, dass er sich in Babylon nicht mit unreiner Speise verunreinigen durfte.

Das prägte seine Denkweise, denn er «nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen» (Kap. 1,8).

Und das wiederum beeinflusste seine Handlungsweise, indem «er sich vom Obersten der Hofbeamten erbat, dass er sich nicht verunreinigen müsse» (V. 8b).

Mögen auch wir das Wort Gottes vor Augen haben, damit es unsere Sichtweise prägt. – Möge diese Sichtweise unsere Denkweise beeinflussen und diese wiederum unsere Handlungsweise.